Beim Schreiben dieses kleinen Artikels habe ich totalen Hunger bekommen und musste mir erst einmal etwas zu Essen machen. Essen in Japan ist toll und immer wieder ein Genuss. Fisch und Fleisch ist immer frisch und meist von makelloser Qualität. Die Preise sind bis auf Obst und Salat völlig fair. Auch in einfachen Restaurants isst man meist köstlich und die Auswahl ist groß. Sehr gut sind auch die Süßspeisen. Hier eine kleine Beschreibung unserer Favoriten. Wenn Ihr tolle Tipps oder Lieblingsrestaurants in Japan habt, freue ich mich über jeden Kommentar.
Ramen
Einer der Klassiker und ein Muss in Japan. Super leckere reichhaltige Suppe, bei der man sowohl die Grund-Brühe als auch die Zutaten selber wählt. In den meisten Restaurants geht das über eine elektronische Bestellung eines Automaten am Eingang, daran muss man sich erst einmal gewöhnen, die Restaurants sind einfach und die Suppen waren immer gut. Wenn man Hunger hat, kein Problem, ein Ramen-Restaurant ist oft nicht weit.
Sushi
Sushi verbindet bestimmt jeder mit japanischer Küche und wir können uns daran kaum satt essen. Die Qualität ist in Japan gut, auch in den Fließband-Restaurants bekommt man gute Sushi für einen wirklich fairen Preis. Schöner sind jedoch die Sushi-Restaurants. Schon beim Eintreten wird man laut von den Sushi-Meistern begrüßt. Oft ist die Speisekarte nur auf Japanisch, wenn man Glück hat mit Bildern oder man wartet, bis die Nachbarn etwas leckeres bekommen und bestellt einfach das gleiche.
Hier eine Zusammenstellung. Uns schmecken besonders die Hotategai- (Jakobsmuscheln, nicht im Bild), Maguro-Toro-(etwas fetterer Tunfisch vom Bauch geschnitten), Gegrillter Aal, Uni- Gunkan Maki (Seeigelrogen, 2. von rechts unten) und Ikura-Gunkan Maki (Lachskaviar- Sushi, 2. von links unten). Verlässt man das Restaurant wird man wieder von allen Sushi-Meistern lautstark verabschiedet „Arigato gozaimasu! Oyasumi nasai“ (vielen Dank und gute Nacht). Wir waren quasi Stammgast in einem Sushi-Restaurant im Viertel Asakusa, dem Nihon Kai, es liegt praktisch in der Nähe eines U-Bahnhofes, am letzten Tag bekamen wir zum Abschied sogar kleine Geschenke.
Sashimi
Im Unterschied zu Sushi fehlt hier der Reis, man isst nur die rohen Fischfilet-Stücke, die in Japan einfach wunderbar frisch sind.
Tako-yaki
Tako-yaki sind kleine Teigbällchen. Zum Garen benutzt man ein spezielles Brateisen mit halbkugelförmigen Vertiefungen. In den Teigkugeln befinden sich Oktopusärmchen. Bestrichen wird das ganze mit verschiedenen Soßen. Das Wenden machen die Experten mit zwei kleinen Metallstäbchen ähnlich wie große Stricknadeln in einer unglaublichen Geschicklichkeit. Schmeckt köstlich und ist ein leckerer Snack für zwischendurch.
Shabu Shabu
Hierbei handelt es sich um die japanische Variante von einem Fondue, bei dem die Zutaten in der Suppe gebrüht werden. Man kann aus verschiedenen Arten von dünn geschnittenem Fleisch auswählen. Dazu gibt es noch jede Menge andere Zutaten, wie Kohl, Pilze, und anderes Gemüse. Das alles brüht man selber in einem kleinen Topf am Tisch. Bei den Brühen kann man manchmal verschiedene Varianten nehmen. Nachdem mann alles gebrüht hat, bleibt eine sehr leckere Suppe übrig, die man beispielsweise toll mit frisch zubereiteten Udon-Nudeln essen kann. Haben wir öfter gegessen und es war immer köstlich.
Okonomiyaki
Okonomiyaki heißt grob „gebraten was du willst“ und das ist es auch. Zutaten sind Wasser, Mehl, Ei, Kohl und Dashi (Fischbrühe aus Bonitoflocken) plus weitere, die je nach Art variieren. Serviert werden die Fladen auf einer heißen Platte, die direkt im Tisch integriert ist. Man kann die Fladen auch selber braten (wir haben das den Experten überlassen). Gegessen haben wir diese z. B. in einem kleinen urigen Restaurant in Kyoto, dem Yasubee im Pontocho-Viertel. Hier gibt es enge Straßen am Fluss mit vielen Restaurants.
Kaiseki
Kaiseki bezeichnet einen speziellen Stil eines leichten Menüs in einem japanischen Restaurant, oder ein Menü zu einer Tee-Zeremonie. Einige bezeichnen das als das eigentliche Essen in Japan. Wir haben ein Kaiseki-Menü in unserem Lieblings-Ryokan in Uji gegessen. Es gibt viele Gänge mit kleinen Köstlichkeiten, alles ist wunderschön arrangiert.
Als dritte Runde gab es eine Mini-Version des Shabu Shabu, die Brühe war in einem Topf aus Papier dere trotz Feuer nicht brannte (Feature-Bild). Und zum Schluss der Nachtisch.
Obst und Gemüse
Nun zum einzigen Wermutstropfen bezüglich des japanischen Essens. Obst und Gemüse ist oft Mangelware. Das Obst beispielsweise ist wunderbar verpackt und auf Hochglanz poliert und wird oft als kleines Geschenk mitgebracht. Die Preise sind astronomisch, ein Pfirsich kostet beispielsweise um die 15 €, ein Apfel 4 €. Da wir in Tokyo auch ein kleines Apartment hatten, haben wir ein paar mal Salat gemacht und uns riesig darauf gefreut, da es diesen in den Restaurants weniger gab.
An unserem letzten Tag in Tokyo hatten wir im Hilton Glück. Ich hatte vor der Reise meinen Radisson-Hotelstatus gematched und dank des so ohne eine vorherige Hilton-Übernachtung erworbenen Diamond Status hatten wir Zugang zur Executive Lounge. Dort gab es neben Champagner gratis Obst in Hülle und Fülle, auf das wir uns begeistert gestürzt haben.