Eigentlich war es Zufall, dass wir in Labuan gelandet sind. Der Flug passte super (Preis und Zeit), die Lage ist praktisch, man kann mit der Fähre jeden Tag mehrmals nach Kota Kinabalu und Brunei und beides wollen wir uns ja anschauen. Labuan, die Duty Free Insel zwischen Erdöl und Strand ist speziell und bietet die eine oder andere Überraschung. Wir kommen gegen 17:30 an und hatten uns für ein Hotel entschieden, das zentral, neu, sauber und klein war. Wegen der benachbarten Karaoke-Bars sollte es allerdings auch sehr laut sein – macht nichts, haben wir uns gedacht, besser zentral und im Zweifel singen wir halt mit.
Labuan ist eigenartig, es ist zollfreie Zone, in lauter Duty-Free Shops ist Alkohol und Schokolade so billig wie sonst nirgendwo in Malaysia (deswegen auch die vielen Karaoke-Bars), auf der einen Seite ist die Insel Hub zu all den Ölplattformen in der Gegend. Man sieht viele Männer in gelben Overalls (die Petronas) und in roten (die Petras). Dazu existiert auf der kleinen Insel noch ein Finanzzentrum mit modernen Hochhäusern mit Glasfassaden. Daher sind die Strassen auf der ganzen Insel top.
Auf der anderen Seite ist die Insel super sauber mit tollen Stränden entlang der kompletten Westküste und mit vorgelagerten kleinen Inseln mit Korallenriffen, die schöner waren als die, bei den Inseln in der Bucht von Krabi, aber dazu später. Durch den Einbruch des Ölpreises hat sich die wirtschaftliche Situation der Insel deutlich verschlechtert und man versucht jetzt, den Tourismus als weiteres Standbein aufzubauen.
Wegen der Lage an der Westküste gibt es natürlich oft schöne Sonnenuntergänge.
Die Stadt Labuan ist relativ übersichtlich, man kann zu Fuss alles gut erreichen, es gibt viele Restaurants und Hotels.
Wir mieten uns ein fast neues Auto (alleine der Name, Proton, lässt Physikerherzen hochschlagen) für den unschlagbaren Preis von ca 13€ pro Tag (das Geschäftsmodell muss mir mal einer erklären) und klappern die Strände ab. Sie haben 2008 einen UNO-Preis für Sauberkeit gewonnen und sind sehr schön.
Am besten hat uns der Strand vor der Uni gefallen. Trotz dieser Vorteile sind sie total leer, bei manchen Stränden sind wir die einzigen. Das liegt, wie uns später erklärt wird am noch eine Woche dauernden Ramadan. Hier bedeutet zum Strand gehen nicht sonnen, sondern Picknick machen, und das geht im Ramadan halt nicht.
A propos Karaoke, so laut war es nicht, mitgesungen haben wir nicht, das wäre bei malayischen oder chinesischen Schlagern mit Mikrofon vor allen Gästen sicher auch ganz schön trashig geworden.
Über unser Schnorcheltour auf den in der Nähe liegenden Inseln, insbesondere Rusakan Besar, schreiben wir demnächst. Alles in allem kann man Labuan gut als Zwischenstation in einen Borneo-Urlaub einplanen.
Wie geht es weiter?
Mit der Fähre und dem Bus sind wir nach Kota Kinabalu gefahren. Wie es uns dort gefallen hat, erfahrt Ihr hier.