Vorbereitung
Diese Tour von Lombok nach Flores hatten wir von Anfang an auf unser Agenda da wir positives davon gehört hatten und einfach wahnsinnig gerne mit irgendwelchen Booten auf dem Meer sind. Daher sind wir auch nach unserem wunderschönen Aufenthalt auf Borneo nach Lombok geflogen. Kurz bevor wir in Senggigi buchen wollten, hatten wir jedoch eine Menge Blogs gelesen, die eher kritisch waren. Einige erzählten nachvollziehbare Greuelgeschichten über Ungeziefer und mangelnde Sicherheit, andere gar von Katastrophen, einmal ist ein solches Boot untergegangen, zum Glück haben alle überlebt, da sie auf eine nahe gelegene Insel kamen und sich die zwei Tage bis zur Rettung von Ananas ernähren konnten. Sehr gut gefallen hat uns der toll geschriebene Erlebnisbericht von Alexandra aus New York (leider nicht mehr online). Er war ambivalent, beschriebt deutlich und lustig die einfachen Verhältnisse und kam zum Fazit, dass die Leute und das Schnorcheln das ganze am Ende doch sehr lohnenswert gemacht haben, also nichts wie los. Gewappnet haben wir uns mit Crackers (das Essen soll knapp und daher wie eine Raubtierfütterung sein) und den schlimmsten Vorstellungen vom Bootszustand, so dass uns nichts mehr erschrecken sollte.
In der Tat sind die Verhältnisse ziemlich basic. Es gibt zwei WC’s, eins im western style und ein Hock-Klo. Wir waren 30 Touries und 5 Crew-Mitglieder. Eine Dusche gab es nicht, doch, es gab die ganz große um das Boot herum. Es gibt Kabinenplätze für 6-8 Personen, diese sind jedoch klein, in der Nähe des Motors und daher ist es laut und riecht manchmal nach Sprit. Wir waren oben im großen Schlafsaal, hier war es frisch, aber auch eng. Bei ungünstigem Kurs und je nach Wellengang rutschten die Personen auf der einen Seite langsam auf die andere Seite. Füßeln war so kaum zu vermeiden. Hier ein Blick auf unser Lager.
Tag 1
Wir fahren gegen 13:00 los und umrunden die Nordseite von Lombok. Es gibt ein gemeinsames Abendessen, wir sind angenehm überrascht, es ist ok und es bleibt sogar noch etwas übrig. Aufgrund der Berichte, die von fehlenden Rettungsmöglichkeiten sprechen, schaue ich mich um, unser Boot hat zwei Rettungsinseln mit je 25 Plätzen, die sogar noch TÜV haben, also auch hier alles ok. Wir fahren die Nacht durch und es bewahrheitet sich, dass man am besten seefest sein sollte, die Wellen sind beträchtlich und einigen geht es schlecht. Der Sternhimmel ist grandios, lange ist es her, dass ich die Milchstraße mal wieder so deutlich sehen konnte. Wir schlafen einigermaßen, wachen oft auf, drehen uns um und schlafen dann wieder ein. Auf’s Klo gehen ist keine gute Option, man muss dann bei Dunkelheit und Wellen über 20 Leute steigen.
Tag 2: Moyo und Satonda Island
Wir stehen alle früh auf und kommen nach dem Frühstück bei der Insel Moyo an. Hier geht es das erste mal schnorcheln. Es ist ok, aber nichts besonderes. Danach machen wir ein kleines Trecking zu einem Wasserfall. Wenn man die Felsen hochklettert kommt man auf ein Plateau mit einem kleinen Bassin. Hier kann man von einem Baum in den See springen. Nach dem Mittag geht es weiter nach Satonda Island. Hier schnorcheln wir in Strandnähe. Man kann über einen kleinen Hügel gehen und kommt zu einem Salzsee.
Von nun an geht es den ganzen Nachmittag und die Nacht entlang der Küste von Sumbawa. Die Insel sieht ein bisschen wir Norwegen an den Äquator verfrachtet aus, es gibt wunderschöne sanfte Hügelketten.
Angepriesen wurde die Tour als Segeltour und ich frage mich die ganze Zeit, wie das gehen soll, echte Masten sehe ich nicht. Und tatsächlich, heute wird das Alibi-Segel gehisst – die Segelfläche ist beeindruckend, es scheint aus lauter Plastiktischdecken genäht zu sein, macht aber nichts, sieht schöner aus als ohne, der Motor bleibt natürlich trotzdem an.
Es gibt einen tollen Sonnenuntergang, die Stimmung ist entspannt.
Die Nacht wird lang, wir fahren die ganze Nacht durch und aufgrund der etwas ungünstigen Wind- und Wellenrichtung dauert die Fahrt etwas länger als geplant.
Tag 3: Laba Island, Manta Point, Red Beach
Wir kommen gegen 10:00 in Laba Island an. Nach der langen Überfahrt machen wir ein kleines Trecking um uns zu bewegen. Die Aussicht vom Bergrücken ist toll, zu beiden Seiten sieht man das Meer mit wunderschönen Türkistönen. Das Feature-Bild dieses Posts gibt einen Eindruck davon. Auf der anderen Seite sah es so aus.
Am Manta-Point hält die Crew Ausschau nach Mantas, wir stehen alle bereit, um dann auf Kommando in’s Wasser zu springen. Die Strömung ist hier stark, so dass alle zusammenbleiben sollen. Nach langer Suche geht es dann los, wir haben Glück und sehen zwei Mantas, die eine Weile in unser Nähe bleiben. Antonella bleibt in der Bootsnähe und hat noch mehr Glück, da die Mantas direkt unter dem Boot durchschwimmen und sie sie fast für sich alleine hat.
Red Beach:
Schon beim in’s Wasser springen merkt man es, das Wasser ist hier etwas kälter und das hat Vorteile. Die Korallen sind toll, mit Abstand die besten, die ich bisher in diesem Urlaub gesehen habe, so wie vor 10 Jahren auf unser ersten Tauchsafari, so gut wie keine Korallenbleiche. Mein Entschluss ist klar, auf Flores will ich tauchen gehen.
Das viele Schnorcheln macht hungrig, mittlerweile hat das Essen doch mehr von einer Raubtierfütterung. Es ist erstaunlich, was die Crew in dieser kleinen Küche zustande bringt. Und natürlich gibt es mal wieder einen tollen Sonnenuntergang.
Boat People
Die ganze Tour steht und fällt mit den Leuten. Hat man am Anfang gleich viele, die sich beschweren, kann das eine negative Dynamik entwickeln. Wir hatten Glück mit unseren Mitfahrern, alle waren entspannt. und es gab ein paar Leute, die viel für die gute Stimmung gemacht haben, wie z. B. Raul, die drei Hannoveraner Jungs Daniel, Marian und Pierre, Abdaou, Anna Lea, Indah (Indah, danke für die zwei tollen Bilder, die musste ich hier einfach verwenden). Antonella und ich waren integrative Elemente, da wir mit so ziemlich jedem gesprochen haben. Die Crew hat uns immer Mamma und Papa genannt. Daher war es trotz der großen Enge wirklich eine positive Stimmung auf dem Boot. Raul hatte am dritten Tag Geburtstag, ab dem Nachmittag haben wir gefeiert und für den Abend bei einem Verkäufer von einem kleinen Boot noch unsere Bintang-Vorräte aufgestockt.
Tag 4: Komodo und Rinca Island
Morgens legen wir am Pier in Komodo an, der Hauptattraktion der Tour. Es gibt auf beiden Inseln einige Tausend Komodo-Warane, die frei herumlaufen. Natürlich kennen wir die Geschichten mit dem giftigen Speichel und haben Respekt. Wir werden von Rangern begleitet, die nur einen langen Stock mit Astgabel haben, das scheint zu reichen. Auf beiden Inseln sehen wir mehrere Warane. Diese liegen meistens träge herum, ihre Jagdtaktik ist Tarnung, wenn dann ein Tier in die Nähe kommt sind sie in der Lage kurzfristig bis zu 20 km/h schnell zu rennen. Es sind wirklich prähistorisch aussehende Tiere.
Ankunft in Labuan und Abschied
Gegen 16:00 kommen wir in Labuan Bajo an, die Einfahrt in den Hafen ist sehr schön.
Alle träumen von einer Dusche, alle freuen sich auf ein echtes Bett. Um so erstaunlicher ist es, dass wir uns alle spontan zum Abendessen verabreden und auch fast alle der 30 Leute kommen, obwohl wir die ganze Zeit so eng zusammengepfercht waren – ein Beleg für die tolle Stimmung. Hier ist die zusammengewürfelte Reise-Crew
Wie geht es weiter?
Labuan Bajo war wunderschön, wir sind hier sechs Tage geblieben. Essen waren wir fast immer auf dem Fischmarkt, es gibt entspannte Bars. Tauchen in Labuan Bajo war großartig, mehr davon hier. Nach Labuan Bajo blieben wir noch auf Flores, es ging an’s Ende der Welt, nämlich nach Ende und Kelimutu.
tolle reise, habe gerade mit spaß das erste mal reingeschaut. viel spaß weiter
Wie hieß der Anbieter eurer Tour?
LG Jana
Liebe Jana, sorry für die späte Antwort. Wir waren weg und ich wollte noch in meinem klassischen Papier-Tagebuch schauen. Den Beleg habe ich nicht mehr gefunden. Wir haben in Senggigi mehrere von den kleinen Reisebüros gefragt und uns für eines entschieden, weil die BEratung nett und der Preis gut war (1.500.000 IDR pP). Hier gibt es sehr viele, die die Tickets für grob 2-4 Anbieter auf Kommissionsbasis verkaufen. Anhand der Fotos der Prospekte kann man die Schiffe identifizieren und so abschätzen, welchen Anbieter man hat. Unser Boot war recht gut in Schuss. Wir hatten uns alle vor der Tour in Bangsal im Café Lombok getroffen. Da wir etwas über 60 Personen waren, wurde kurzerhand ein zweites Boot organisiert, so dass es auch etwas Zufall ist, auf welches Boot man kommt. Ich hoffe, die Antwort erreicht Euch noch vor Eurer geplanten Abfahrt. Wenn nicht, hoffe ich, Ihr hattet ebenfalls eine tolle Tour. LG, Elmar