Wie wir in unserem Sydney-Post geschrieben haben, hat es uns eher zufällig an die Gold Coast verschlagen und doch gelohnt. Gold Coast hat einen tollen Strand, aber eine weniger schöne Stadt. Wir kamen abends an, hatten ein Appartement und kein Hotel gemietet und kamen erst einmal nicht in die Wohnung, da der Schlüssel im Safe und die Rezeption aber leider nicht besetzt war. Zum Glück half uns ein Mieter, der die Safe-Nummer noch kannte. Das Appartement war eine schöne Überraschung, wie in Sydney riesig, Küche, 2 Bäder, Schlafzimmer und ein Wohnzimmer mit vielen Fenstern an zwei der vier Wände und aus allen konnte man das Meer sehen, was wirklich schön war, da wir aus der 13. Etage einen tollen Ausblick hatten.
Am besten war der Balkon, nicht an sich, sondern weil er transparent war, und somit den Blick auf Meer und Strand nicht versperrte. Den ersten Tag hat es noch geregnet, aber am zweiten Tag traute am Morgen Antonella ihren Augen nicht. Es zogen oft Buckelwale vorbei, die sogar manchmal aus dem Wasser sprangen. Von da an waren wir oft auf dem Balkon und hielten nach Walen Ausschau.
Das taten wir bis in den Abend, der dank Vollmond nicht ganz dunkel war.
Schön war auch die voll eingerichtete Küche. Nach 4 Monaten Restaurant-Essen waren wir froh, jeden Tag einfach mal wieder selber zu kochen.
Der Wert der Freizeit
Der Strand von Gold Coast ist wirklich toll, der Name ist gerechtfertigt. Wir sind eigentlich jeden Tag am Strand spazieren gegangen. Der ist sehr breit und etwa 20 km lang.
Beeindruckt haben uns die Australier. Ständig haben sie irgendwie Sport- oder andere Freizeitaktivitäten gemacht. Früh morgens war der halbe Ort joggen. Ein typisches Wochenend-Auto hatte mindestens Kajaks, Fahrräder und Surfbretter dabei. Toll auch das Gold Coast Recreation Center, eine staatliche Einrichtung für Sport- und Erlebnisprogramme hauptsächlich für Schulklassen, aber an den Kursen von Surfen bis zu Klettern kann sich jeder anmelden. Irgendwie wie das SEZ an der Landsberger Allee nur viel schöner.
Auch Fischen war total beliebt. Wir haben eine nette Familie getroffen, die uns in das Drei-Phasen Fischfang-Modell eingeweiht haben. Das Ziel ist größere Fische zu angeln, dazu benötigt man einen Köder, für den Köder jedoch auch wieder einen Köder. Der Köder-Köder sind Muscheln, gerne schon etwas älter, die in Netzen über den Strand geschliffen werden. Diese sind ein Leckerbissen für Sandwürmer. Man wartet, bis einer herauskommt und sich an dem Muschelköder festbeißt, Dann versucht man von hinten mit Daumen und Zeigefinger langsam quasi eine Schlinge um den Kopf zu ziehen, um dann den Wurm ruckartig herauszuziehen. Diese werden durchaus auch 30-40 cm lang und sind ganz schön kräftig. Wir haben leider keinen Wurm gefangen, von der Familie aber gute Tipps zu Neuseeland bekommen.
Gold Coast weniger schöne Stadt
Wir waren nicht direkt in Gold Coast City, sondern in Currumbin. Wie sich später herausgestellt hat, war das gut. Denn die Stadt ist, wie der Titel ja schon sagt, eher eigenartig. Die Skyline ist aus der Ferne schön, wie man im Featurte-Bild am Horizont sieht, aus der Nähe wird einem jedoch klar, dass die Häuser lauter Investitionsprojekte für Ferienwohnungen oder Hotels sind. Daher ist die Stadt hauptsächlich von Urlaubern bevölkert und dementsprechend langweilig sind die Geschäfte, Bars und Kulturmöglichkeiten. Häuser über 50 Jahre gibt es kaum und schöne Plätze ebenfalls nicht.
Der Strand ist jedoch auch hier großartig und Surfkurse gibt es auch hier, sogar von dem Typen, der die größte Welle der Welt gesurft haben soll.
Noch ein kurzes Wort zur Ein- und Ausreise
Diese ist selten unproblematisch. Das sogenannte eVisitor-Visum kann man online beantragen. Etwa 30 Sekunden nach dem Drücken des OK-Buttons kommt die Bestätigungsmail mit der Einreiseerlaubnis. Diese ist ein Jahr lang gültig, man darf in diesem Jahr so oft wie man will einreisen bei einer maximalen Dauer von 3 Monaten pro Reise.
Das sind für Touristen perfekte Bedingungen. Einzig die Kontrolle bezüglich Lebensmittel, Tieren, Pflanzen oder Krankheiten und sonstigem ist penibel, da es hier wegen der Abgelegenheit von Australien schon drastische Auswirkungen gab.
Die Ausreise geht auch schnell, es gibt nicht einmal einen Ausreise-Stempel
Unser Australien-Intermezzo ist vorbei
Wir hatten uns vorher für die Kurzversion der Australienreise entschieden, da wir bei der Langversion auf Neuseeland hätten verzichten müssen und es noch schwieriger ist, bis nach dorthin zu kommen. Wir kommen aber bestimmt wieder. Nun geht es nach Neuseeland, Christchurch. Hier nehmen wir eine Camper in Empfang, den wir nach Auckland überführen sollen.