Im 12. Jahrhundert war Hangzhou die größte Stadt der Welt. Marco Polo hielt sie sogar für die schönste Statt der Welt. Grund dafür ist neben der damaligen Größe vor allem der Westsee. Groß ist Hangzhou mit über 9 Millionen Einwohnern noch immer, aber viel ist vom früheren Glanz nicht mehr übriggeblieben, der Westsee hat jedoch seinen Charme behalten. Von Shanghai, wo wir spannende vier Tage verbracht haben, kommt man sehr einfach nach Hangzhou. Schnellzüge fahren etwa alle 20 Minuten.
Das moderne Hangzhou
Hier war im September 2016 der G20 Gipfel. Das hat zu umfangreichen Stadterneuerungs-Maßnahmen geführt. Einige U-Bahnlinien sind neu entstanden, die genau so effizient sind, wie die in Shanghai, nur noch neuer. Der östliche Teil am Quiantang-Fluss ist nahezu komplett neu entstanden. Das Citizen Center ist ein riesiges kreisförmiges Hochhaus, das von weiteren eingerahmt wird. Eins davon sieht nachts wie ein Damenstiefel aus. Direkt am Fluss ist ein großes Theater, in dem es Revues ähnlich der am Friedrichstadt-Palast gibt. Gegenüber ist ein goldenes kugelförmiges Hochhaus, ein Hotel. Das ganze ist natürlich begleitet von jeder Menge Shopping Malls. Schön ist die Light-Show, die jeden Freitag, Samstag und Dienstag um 19:30 stattfindet.
Der Westsee (West Lake)
Das Highlight von Hangzhou ist der Westsee. Hier gibt es einige Pagoden, Tempel, einen alten Kaiserpalast (nur noch Ruinen) und jede Menge wunderschöne Aussichtspunkte. Das ganze Ufer ist mit schönen Spazierwegen bebaut, überall stehen Bänke, es gibt kleine schöne Brücken und jede menge tolle Aussichtspunkte.
Uns hat das etwas an die goldene Pagode in Kyoto erinnert, weil man hier quasi an jeder Ecke schöne Fotos machen kann.
Ganz toll sind die beiden „Brücken“, besser Dämme nur für Fußgänger, die an der Nordseite (ca. 1 km) und an der Westseite? (ca. 2 km) über den See gehen. Auch hier sind tolle Spazierwege und man sieht von beiden Seiten das Wasser. Uns hat es so gefallen, dass wir zwei Tage am Westsee entlang geschlendert sind, eine komplette Seeumrundung sind etwa 15 km und gut an einem Tag zu schaffen.
Leifeng Pagode
Aus der Ferne sieht sie wunderbar aus, kommt man näher erkennt man jedoch, dass die Leifen Pagode komplett neu gebaut wurde. Sie steht auf einer riesigen Metall-Konstruktion über den Überresten der alten Pagode. Lohnend ist der Besuch auf jeden Fall wegen der tollen Aussicht von den obersten -Etagen der Pagode. Schön sind auch Reliefs auf einer der unteren Etagen, die sehr plastisch wirken.
Bootsfahrten auf dem Westsee
Hier kann man selber rudern, sich rudern lassen und auf mehr oder weniger pompösen Booten zur radförmigen künstlichen Insel auf den See bringen lassen.
Tipps und Infos
An- und Abreise: Hangzhou am Westsee
Die Anbindung an das Hochgeschwindigkeitsnetz ist fantastisch, in 45 Minuten schafft man mit einem Bullet Train die 200 km von Shanghai nach Hangzhou, Züge fahren um die 30 am Tag. Der Bahnhof für die Hochgeschwindigkeitszüge ist Hangzhou East Railway Station. Dieser ist an die U-Bahnlinien 1 und 4 angebunden. Der Bahnhof ist ein weiteres Beispiel für die gigantischen Infrastrukturmaßnahmen, die China in der jüngeren Zeit durchgeführt hat. Er ist erst ein paar Jahre alt und nahezu genau so groß wie der neue Bahnhof in Shanghai – wir werden noch weitere von diesen riesigen neuen Bahnhöfen sehen
Hotels in Hangzhou am Westsee
Wir waren im Mercure Hangzhou Quianjiang in der Nähe des Citizen Centers. Vorteil ist hier, dass das Hotel nur die obersten Stockwerke 52-56 des Wolkenkratzers belegt, man hat also immer ein hohes Zimmer. Zimmer und Frühstück sind gut, das Gym ebenfalls ok.
Schön ist bestimmt auch das InterContinantal Hotel im runden Goldball gegenüber vom Theater (siehe oberes Bild).
Wie geht es weiter
Nun haben wir erst einmal genug von großen und modernen Städten. Unser nächstes Ziel sind die Yellow Mountains bzw. Huangshan. Mehr dazu im nächsten Beitrag.