Luang Prabang ist Weltkulturerbe und das kann man sehr gut verstehen. Wir waren sofort „In Love with Luang Prabang“. Auf der einen Seite eine enorme Ansammlung von Tempeln – hier hat uns die Stadt etwas an Ubud erinnert, obwohl das Prinzip der Familientempel hier nicht existiert – auf der anderen Seite die schönen Kolonialbauten. Wir hatten den Eindruck, dass das Unesco-Geld gut angelegt wurde. Selten haben wir in Süd-Ost-Asien so viele renovierte Gebäude und bessere Bürgersteige und Straßen gesehen. Dabei wird verhältnismäßig behutsam vorgegangen. Natürlich sorgt der Tourismus dafür, dass in der Altstadt fast alle Familien Guesthouses bauen oder betreiben und eine ähnliche Verdrängung des Wohnraumes wie in Venedigs Zentrum stattfindet.
Uns hat es hier total gefallen. Nach den letzten Tagen des Reisens haben wir hier mehrfach verlängert.
Tempel in Luang Prabang
Zum Weltkulturerbe gehören 34 Tempel, die wir natürlich alle gewissenhaft abgearbeitet haben ;-). Na ja, nicht ganz, aber einige haben wir uns angesehen, hier ein paar Eindrücke zu drei von den wichtigsten Tempeln. Allen Tempeln gemeinsam ist, dass sie noch „lebende Strukturen“ sind, damit meine ich, hier wohnen, beten und meditieren noch Mönche, die Tempel sind offen, die Wege werden von allen Leuten benutzt, weil sie schön sind und auch weil sie Abkürzungen für die Fußgänger sind.
Wat Xieng Thong
Dies ist eventuell der wichtigste Tempel,bis 1975 wurden hier die Könige von Laos gekrönt. Sehr schön ist das großzügige Gesamtensemble der Gebäude und die vielen Mosaike. Das Hauptgebäude ist wunderschön, auf der Rückseite ist ein großes Mosaik, das den Baum des Lebens darstellt.
Wat Sensoukhraram
Ein perfektes Beispiel für die meisten Tempel hier, mitten in der Stadt, wir sind hier fast jeden Tag durchgelaufen, einer von vielen und doch so schön, dass er in anderen Orten die Hauptattraktion wäre.
Mount Phou Si
Der Tempel an sich ist nicht herausragend, der Ort jedoch schon. Dies ist die höchste Stelle der Altstadt, er ist über zwei Seiten über viele Treppenstufen zugänglich. Von hier hat man einen tollen Ausblick. Zum Sonnenuntergang ist es ziemlich voll und leider können auch hier viele nicht auf ihr Bier verzichten, obwohl es ein Tempel ist.
Königspalast und Phra Bang
Der Königspalast lohnt sich aus zwei Gründen, einerseits war er bis 1975 tatsächlich noch als Königpalast im Einsatz. Interessant sind insbesondere die privaten Räume der Royals, die recht zurückhaltend eingerichtet sind. Interessant sind auch manche Kleidungsstücke, die man im Original und dann auf Fotos sieht, als der König oder die Königin sie bei Anlässen noch getragen hatten.
In einem neuen Gebäude rechts vom Eingang steht der Phra Bang, die Schutzfigur von Laos und der Namensgeber der Stadt. Es ist eine stehende Buddha-Figur, etwa 80cm hoch und die Handflächen nach vorne weisend, die im 14. Jahrhundert von Angkor nach Laos gebracht wurde.
UXCO Center
Sehr empfehlenswert! Es ist eine kleine aber sehr intensive Ausstellung, die Hintergründe zum Krieg in Laos zeigt. 9 Jahre lang wurde Laos von den USA bombardiert. Es ist das pro Kopf am meisten bombardierte Land der Welt. Da viele Bomben nicht explodierten, hat das immer noch drastische Folgen für die Bevölkerung. Mehr darüber könnt Ihr im Post „der vergessene Krieg in Laos“ nachlesen.
Big Brother Mouse
Eine schöne Einrichtung, bei der wir gerne mitgemacht haben, ist big brother mouse. Einerseits kann man hier Bücher kaufen, nicht jedoch um sie zu besitzen, sondern damit sie an Kinder weitergegeben werden können, andererseits gibt es zwei mal in der Woche Konversationskurse. Ziel ist hier, dass Leute, die hier gerade Englisch lernen, ihre Kenntnisse in der Unterhaltung mit uns, den Touristen, vertiefen. Die zwei Stunden sind wie im Flug vergangen, unsere beiden Tische waren voll, das schöne für uns war, dass wir ja auch viel fragen konnten. Beide Seiten gewinnen so Eindrücke der Lebensweise des jeweils anderen. Auch viele Mönche nahmen dieses Angebot wahr.
Aktivitäten in der Nähe von Luang Prabang
Uns hat es so in Luang Prabang gefallen, das wir zwei mal einfach verlängert haben. So hatten wir genug Zeit uns auch die Umgebung etwas besser anzuschauen. Gute Tipps hierzu gibt es hier bei Travelfish, die generell sehr gute Informationen zu Südostasien haben
Pottery Village
Mit einem kleinen Boot kann man sich zur Töpferstadt bringen lassen. Das dauert etwa 15-20 Minuten. Wir hatten uns hier etwas mehr erwartet, das Dorf ist sehr klein, am Anfang sind ein paar Häuser, in denen die Familien töpfern. Als wir ankamen hat die Oma schnell die frisch gedruckten Eintrittstickets herausgeholt und ein junges Mädchen die Drehscheibe abgedeckt und einen Becher geformt. Antonella hat das dann mit etwas Unterstützung auch probiert. Es ist schwerer als man denkt, aber der dritte Versuch ist geglückt. Für den „Privatunterricht“, der uns quasi aufgezwungen wurde, mussten wir dann noch einmal bezahlen. Wenigstens geht das Geld direkt an die Familien und Spaß hat es auf jeden Fall gemacht.
Chompeth District
Vom Pottery-Village sind es etwa drei bis vier Kilometer bis zur Anlegestelle der Fähre nach Luang Prabang. Diese sind wir gelaufen. Unglaublich, wie sich das Leben ändert, obwohl man nur den Fluss überquert hat. Bis zur Anlegestelle ist das Leben hier sehr einfach und hat uns an Pemo erinnert. Folgt man nach der Anlegestelle der Straße, so ändert sich das Bild etwas, hier ist das Dorf gut ausgebaut. Man kommt an drei weiteren Tempeln vorbei. Der Spaziergang ist insgesamt eine sehr schöne Abwechslung von Luang Prabang. Man kann sich auch Fahrräder mitnehmen und die Gegend noch ein bisschen mehr erkundigen.
Kuang Si Wasserfall
Ein sehr schöner Wasserfall, der über mehrere Stufen geht, ist etwa 30 km südlich von Luang Prabang. Unten gibt es Kalkstein- Terrassen, in den Bassins kann man baden. Über einen kleinen manchmal etwas rutschigen Wanderweg kann man bis nach oben gehen. Hier kann man im Wasser fast bis zur Kante des Wasserfalls gehen.
Etappe 2 der großen Mekong-Tour
Eigentlich wollten wir von hier aus weiter mit dem Boot nach Vientiane fahren. Da die Straßen mittlerweile gut ausgebaut sind und auch auf der Mitte der Strecke ein Damm gebaut wurde, gibt es leider keine Angebote mehr für Bootstouren. Man kann noch privat ein Boot chartern, die Preise für die 3-Tagesfahrt sind mit 1.000 $ jedoch nur lohnenswert, wenn man mindestens 6-8 Leute zusammenbekommt. Das haben wir leider nicht geschafft. So haben wir geschummelt und sind für etwa 50 $ nach Vientiane geflogen. Eine andere Alternative ist, ein Frachtboot zu fragen, ob es einen mitnimmt. Das haben wir später in Vietnam probiert. Der Bericht zur ersten Etappe ist hier.
Wie geht es weiter
In Vientiane waren wir 2 Tage, es hat uns gut gefallen. Auf der Strecke von Vientiane bis Pakse im Süden von Laos wird keine Passagierschifffahrt mehr betrieben. Da sie auch landschaftlich nicht interessant ist, sind wir auch diese Strecke geflogen. Von Pakse aus kommt man jedoch bis an die kambodschanische Grenze zu den 4000 Inseln. Hierüber schreiben wir im nächsten Post.