Kaikoura ist bekannt für Wale, Seelöwen und grandiose Landschaften. Wir sind schon bei unser anfänglichen Camperüberführung an Kaikoura vorbeigekommen und haben uns total darauf gefreut, hier mehr Zeit zu verbringen. Von Christchurch über Hanmar Springs, wo wir das schlechte Wetter in den Thermalbädern „abgewettert“ haben, kamen wir hier an. Die Wale-Watching-Tour hatten wir online reserviert, es gibt nur einen Anbieter hier, der von Maoris gemanagt wird. Wir waren früh am Treffpunkt und die erste Fahrt wurde aufgrund des schlechten Wetters leider verschoben, wir kamen jedoch auf die zweite Tour.
Tiere, und was für Tiere
Kaikoura, Wale Watching
Die Tour ist gut organisiert, es gibt ein kurzes Briefing, das Boot ist ein stabiler Katamaran und die Crew ist gut ausgerüstet. Über Funk, z. B. mit den Helikoptern, die Scenic Flights anbieten, über Echolot, über Unterwassermikrofone und durch Beobachtung versuchen sie, Wale zu sichten. Das gelingt meistens, sie sind so sicher, dass sie einen für den Fall, dass man keinen Wal sieht, auf die nächste Tour umsonst mitnehmen. Der Seegang war immer noch hoch, so dass ein knappes Drittel der Leute seekrank wurde – wir zum Glück nicht. Dann kam das Signal, alle an Deck, ein Pottwal taucht auf.
Pottwale werden bis zu 20 Meter lang, unser war etwa 10-12 Meter groß. Sie sind die am tiefsten tauchenden Säugetiere der Welt und können über 2 Stunden lang und mehr als 3000 Meter tief tauchen. Hier in Neuseeland sind sie zum Teil sesshaft. Das liegt hauptsächlich an dem tiefen Graben vor der Ostküste. Schon nach wenigen Kilometern fällt der Meeresgrund bis auf 1.600 Meter ab und schafft damit ideale Bedingungen für die Wale. Die Pottwale tauchen hier eher zwischen 40 und 60 Minuten. Etwa 5 Minuten bleibt unser Wal oben, dann taucht er ab und wir haben das Glück, seine Fluke, die große Schwanzflosse, zu sehen, die dann auch gleich zu unserem Feature-Bild geworden ist.
Weitere Wale sehen wir nicht mehr. Wir kommen nach etwa 30 Minuten wieder an die gleiche Stelle zurück, aber unser Wal taucht an anderer Stelle wieder auf. Es ist wirklich beeindruckend, Wale aus solcher Nähe für längere Zeit zu sehen
Kaikoura, Seelöwen
Direkt am Strand, dort wo der Hafen aufhört und die Halbinsel anfängt, ist eine große Seelöwenkolonie. Träge liegen die Tiere am Strand und manchmal kommen sie auch auf die warmen Holzplanken.
Ich glaube, wenig Tiere sehen gemütlicher aus, aber man darf sich davon nicht täuschen lassen, kommt man ihnen zu nahe, können sie schon zuschnappen.
Kaikoura, grandiose Landschaften
Auf der Kaikoura vorgelagerten Halbinsel gibt es wunderschöne Wanderwege, die entweder an der Steilküste oder am Strand entlang gehen. Ein bisschen erinnert das an Rügen, wobei das Panorama schon deutlich anders ist.
Durch Phasen von unterschiedlicher tektonischer Aktivität sind Plateaus entstanden. Die pazifische Platte trifft hier auf die australische, daher erhebt sich in Zeiten starker Aktivität die Halbinsel, in Zeiten geringerer Aktivität erodieren dann die so entstandenen Plateaus. Heute kann man drei erkennen, das jüngste bildet die Steilküste. Links ist das Meer und rechts sind schneebedeckte Berge, wir können uns nicht sattsehen. Neben den Seelöwen gibt es hier auch viele Vogelkolonien. Landschaftlich war dieses eines unserer Highlights.
Free Camping
Hat man einen Camper, der „self contained“ ist, d. h. er speichert alle Abwasserarten und hat ein Klo, dann kann man in Neuseeland an vielen Plätzen frei campen. Diese Plätze sind oft großartig, in diesem Fall waren wir direkt an einem wilden Strand. Superhilfreich für das Finden dieser Plätze sind die Apps Campermate und Wikicamp
Wie geht es weiter
Wir fahren weiter nach Norden, das nächste Ziel sind die Marlborough Sounds.