Wir wollten an sich zuerst nach Brunei und dann nach Kota Kinabalu, der Hauptstadt von Sabah, von den Leuten hier einfach nur KK genannt. Es war jedoch noch Ramadan und wir hatten zum Glück gelesen, dass es auch Nicht-Moslems bei recht hohen Strafen untersagt ist, tagsüber zu essen oder zu trinken. Zu essen wäre ja noch ok, hatten wir gedacht, schließlich haben wir noch genug Reserven, aber nicht trinken schien uns bei 34 Grad gewagt. Also haben wir den Plan einfach umgedreht. Zu dumm nur, dass kein Platz mehr auf der Fähre nach Kota Kinabalu frei war. Alles kein Problem, man verkauft uns ein Ticket für das Speedboat direkt zum Festland und von dort sollten wir den Bus nehmen. Klappt auch alles, nur das Speedboat war zwar schnell, aber es war das kleinste und kaputteste, das wir je bestiegen haben, von überall kam Wasser rein.
Kota Kinabalu, die Hauptstadt der Provinz Sabah explodiert gerade, über Landgewinnung wächst die Stadt in’s Meer. Dem Verkehr ist sie nicht mehr gewachsen. Heute machen wir nicht mehr viel, fahren einmal in das Zentrum, fragen am Jesselton Point, dem Fährterminal, nach Touren auf die vorgelagerten Inseln und kühlen uns in einer Shopping Mall ab. Es ist das Suria Sabah, die neuste Mall in KK. Innen eine Modenschau und die Miss SabahTourism 2015. Die Krone für 2016 ist noch zu vergeben und Antonella holt sich Tipps.
Sonntagsmarkt von Kota Kinabalu
Am nächsten Morgen gehen wir für uns früh auf den Sonntagsmarkt. Die interessantesten Stände sind die mit chinesischen Arzneiprodukten. Wirklich neugierig geworden nehmen wir einen Guide, Faizal, und gehen wieder zum Markt um uns alles erklären zu lassen. Hier ein Bild und die Sachen, an die wir uns noch erinnern:
- 3. Spalte, 2. Reihe von oben: Holz, hilft gegen Durchfall, wir bauen auf unser Immodium.
- 1. Spalte, unterste beiden Reihen: Holz, hilft gegen Schlangen, die kommen dann einfach nicht, haben wir sofort gekauft, wir wollen ja noch in den Dschungel 😉
- Unterste Reihe, 2. Schale rechts): Kern einer Frucht, nutzt man z. B. zum Einmassieren von Medizin, aber auch einfach so gegen Schmerzen jeder Art.
- Rechts oben und in weiteren Schalen, die nicht auf dem Bild sind: Nicht identifizierbare Sachen, laut Faizal „helps to make a man strong“.
- Sachen im geflochtenen Korb, 2. Reihe von oben: Starkes Antigift, hilft beispielsweise gegen eine der giftigsten Schlangen, nach deren Biss man nur noch fünf Minuten Zeit hat, um zu überleben. Dumm nur, dass man das in heißem Wasser auflösen muss, Faizal sagt scherzhaft, na ja, da muss man immer eine Thermoskanne im Dschungel dabei haben.
Weitere Sehenswürdigkeiten der aufstrebenden Hauptstadt
Wir haben dann gleich mit Faizal eine Tour mit Guide gemacht, das ist bei der Hitze praktisch und er hat wirklich sehr viel und gut erklärt. Hier eine kleine Zusammenfassung einiger Sehenswürdigkeiten. Die Moschee in Likas ist die größte in Kota Kinabalu und an einem künstlichen See gebaut, daher ist sie sehr fotogen und hat es hier zum Beitragsbild geschafft.
Die Sabah State-Moschee ist relativ gedrungen, das ganze Gold für die Kuppeln hat der Sultan von Brunei gespendet.
Der Uhrturm ist weniger beeindruckend, am Observation Point hat man eine schöne Sicht auf KK. Interessant ist der Tun Mustapha Tower, das mit 122 m ehemals höchste Gebäude von Sabah, das als eines der wenigen Gebäude auf der Welt wie das BMW-Gebäude in München auf einer zentralen Stelze ruht und von oben nach unten gebaut wurde. Die 18. Etage dreht sich wie der Berliner Fernsehturm.
Tun Mustapha Tower, das Sabah State Administrative Centre in Kota-Kinabalu – der aufstrebenden Hauptstadt von Sabah
Aktivitäten
Schnorcheln auf den Inseln des Tunku Abdul Rahman National Parks
Am dritten Tag haben wir eine Inseltour gemacht. Direkt vor Kota Kinabalu liegt der Tunku Abdul Rahman National Park, dessen Inselt in ca 15 Minuten vom Jesselton Pier in KK erreicht werden. Die Inseltour ist an sich ok, die Strände sind wirklich gut bzw. die Möglichkeiten direkt in KK zu schnorcheln sind gering, aber die Inseln sind recht überfüllt und ständig bringen neue Speedboats neue Leute. Man kann sich einfach eine 1,2 oder 3-Inselkarte kaufen und dann von Insel zu Insel fahren. Wir waren auf Sapi, das zum schnorcheln wirklich ok war und auf Mamutik. Hier haben die Scharen, die mit Flossen auf die Korallen losgelassen werden, diese leider schon sehr zerstöhrt. Der Ausflug hat trotzdem Spaß gemacht, aber auf den Inseln bei Labuan war es schöner.
Rafting am Padas-Fluss
Aleine die Anfahrt mit dem alten, klapprigen Zug an den Padas-Fluss ist toll. Insgesamt ist man knapp 12 Stunden unterwegs, da die Anfahrt etwas dauert. Das ganze lohnt sich aber total. Im Juli ist das Wasser relativ niedrig, aber die Stromschnellen sind noch ok füt genügend Nervenkitzel. Wir waren zu sechst im Boot, 2 Franzosen zwei Guides und wir. Da die Franzosen und ich gerne ins Wasser gegangen sind, haben die Guides das Boot ein paar mal absichtlich kentern lassen (alles ok und voll unter Kontrolle). Leider waren die 2 Stunden Rafting viel zu schnell zu ende und Bilder von unseren Kenter-Eskapaden gibt es keine.
Essen
Wie immer gibt es viele Möglichkeiten. Sehr gut gefallen hat uns das Welcome Seafood Restaurant im Asia Kompleks (kein Schreibfehler, in Malaysia werden viele Sachen toll phonetisch geschrieben, wie Teksi, Bas, Stesion).Es ist zwar riesig groß und etwas unpersönlich, aber die Sachen sind total frisch, im Prinzip unterschreibt man bei der Bestellung das Todesurteil für die Fische, Garnelen oder Muscheln.
Unterkunft
Möglichkeiten gibt es ohne Ende, wir haben uns im Palace Hotel sehr wohl gefühlt, frisch renoviert, Frühstück sehr variantenreich, guter Pool und Gym und sehr netter Service.
Wie geht es weiter?
Von Kota Kinabalu sind wir mit der Speedboat-Fähre nach Brunei gefahren. Wie es uns dort ergangen ist, lest ihr hier.
Geniale Tipps. Planen im September eine zweiwöchige Tour durch Asien. Dachten an KL und einige Insel. Eventuell auch Borneo
Das lohnt sich, sind gerade im Mulu Nationalpark, echt beeindruckend, schreiben mehr darüber, wenn wir wieder stabiles Internet haben.