Da wir ja vorher in Kaikoura waren, ist damit die Entscheidung für eine Inseltour entgegen des Uhrzeigersinns gefallen. Die Marlborough Sounds und die nördliche Westküste wollten wir uns wegen der Landschaft und der Weine nicht entgehen lassen.
Marlborough Sounds
Schon bei der Fährüberfahrt von Picton nach Wellington fuhren wir durch die Marlborough Sounds und haben die tolle Fjordlandschaft genossen. Streng genommen sind es keine Fjorde, da sie nicht durch Gletscher erzeugt wurden, sie sehen aber so aus.
Havelock
Für die Übernachtung haben wir uns Havelock ausgesucht, einerseits, weil es dort einen schönen Hafen gibt und weil in der Nähe direkt an einem „Fjord“ des Queen Charlotte Sound ein schöner freier Campingplatz war. Der Platz „Double Bay“ war wirklich sehr schön, er liegt an der Moetapu Bay Road am Mahau Sound und wir campten direkt am Strand.
Havelock selber liegt am Endpunkt des Pelorus Sound und hat etwas über 500 Einwohnern, ist also wirklich überschaubar.
Am nächsten Tag wollten wir mit einem Wassertaxi durch die Sounds fahren, das Wetter war jedoch nicht besonders und der Tourpreis recht gesalzen, so dass wir uns dagegen entschieden.
Greenlip Mussels
Havelock lebt hauptsächlich von der Muschelzucht der „Green lipped Mussels“, diese sind prinzipiell ähnlich wie große Miesmuscheln. Die Stadt bezeichnet sich selbst als die „greenshell mussel capital of the world“, wie wir später noch sehen werden, lieben Neuseeländer den Titel „Welthauptstadt“ und benutzen hier gerne den Trick, das Thema so einzugrenzen, das es wenig Konkurrenz gibt. Direkt an der Hauptstraße gibt es das Restaurant „The Mussel Pot“, in dem wir wirklich die leckersten Miesmuscheln unseres Lebens gegessen haben – und wir haben in Deutschland oder Italien oft Miesmuscheln gegessen (beim Schreiben läuft mir wieder das Wasser im Mund zusammen).
Neuseelands tolle Weine
Die Marlborough Sounds sind berühmt für den Weinanbau. Ursprünglich wurde hier fast nur Sauvignon Blanc angebaut, mittlerweile gibt es einige Weißwein-Reben und sogar guten Rotwein. Das kühle, maritime Klima sorgt dafür, dass die Trauben langsam reifen können und der für diese Rebsorte ideale Boden tut den Rest dazu, dass der Sauvignon Blanc dieser Gegend Neuseeland auch international als gutes Weinland bekannt gemacht hat
Wir haben uns bezüglich der Wahl eingeschränkt und nur Sauvignon Blanc getrunken, was soll ich sagen, der Wein war meistens wirklich köstlich, wir sind dieser Rebsorte bis zum Ende des Neuseeland-Urlaubes treu geblieben.
Von den Marlborough Sounds an die nördliche Westküste
Unser nächster Halt war Nelson, an sich auch eine schöne Stadt an der Küste, aber hier haben wir uns jedoch nicht länger aufgehalten, unser Plan ist nach den ganzen Monaten des Reisens eher länger an einem Ort zu bleiben. Wir haben dann die Küste verlassen und in Murchison übernachtet. Das liegt am Buller River und gilt als Paradies für white water Rafting und Kajaking. Selber nennt es sich (oh Wunder) „the Whitewater Kayak Capital“ aber immerhin bescheiden nur „of New Zealand“. Wir sind hier noch nicht Kayak gefahren, sondern leider erst später auf der Coromandel-Halbinsel. Der Campingplatz war schön und falls wir noch einmal hier sind, fahren wir bestimmt Kajak.
Fahrt durch das Buller-Tal
Am nächsten Morgen ging es weiter an die Westküste. Unser Weg durch den Buller District folgt dem Buller Fluss der sich wild durch die Landschaft schlängelt. Auf halber Strecke zum Meer gibt es eine verlassene Goldgräberstadt. Ende des 19. Jahrhunderts gab es hier den heftigsten Goldrausch Neuseelands, ein netter Artikel steht in der Faz.net. Man kommt über eine lange Hängebrücke auf eine Insel, an der viele verlassene Gegenstände und Maschinen rumstehen. Wer will, kann hier auch heute noch Goldpfannen schwenken, das aber nur noch als Touristenattraktion.
Wunderbar ist hier auch der Wald. Moosbedeckte Bäume und immer wieder die typischen Farnbäume.
Der Goldrausch führte an der Mündung des Buller Flusses an der Westküste zur Gründung der Stadt Westport und zum Aufschwung der Küstenschifffahrt. Nicht weit weg von Westport ist das Cape Foulwind. Hier steht ein Leuchtturm, es gibt einen kleinen schönen Wanderweg und da es innerhalb von 2 Stunden etwa 4 mal anfing und wieder aufhörte zu regnen, haben wir hier wunderschöne Regenbögen gesehen, manchmal sogar beide Ordnungen oder vollständige Halbkreise.
Von nun an führen wir länger direkt an der Westküste und mussten immer wieder anhalten. Die Küstenlandschaft war immer wieder rau, wild und beeindruckend.
Hier eine Übersicht der Strecke in diesem Post.
Neuseeland
Neuseeland
Neuseeland
Neuseeland
Neuseeland
Neuseeland
Die Westküste entlang nach Süden
Wir wollen weiter zu den Gletschern (Franz-Josef und Fox). Über diese und den Weg dahin und die tollen Pankake-Felsen schreiben wir im nächsten Post.